Wenn der Abfluss – egal ob in Küche oder Bad – nicht mehr richtig abfließt, hat man ein Problem. Durch das extrem verlangsamte Abfließen bleibt das Schmutzwasser nämlich länger im Becken oder der Wanne stehen. Dadurch setzen sich Schmutz und Fettfilme an den Wänden ab. Was übrig bleibt ist eine total verdreckte Spüle oder zum Beispiel eine Badewanne mit Seifenresten am unteren Badewannenrand. In niedrigen Duschwannen haben Sie gar das Problem, dass die Wanne während des Duschens überlaufen kann, wenn der Abfluss verstopft ist!
Wenn Sie also merken, dass das Abwasser nicht mehr so gut abläuft, sollten Sie zeitnah den Abfluss reinigen. Dafür geben wir Ihnen in diesem Artikel einige nützliche Tipps. Außerdem gibt es Möglichkeiten, einer Verstopfung vorzubeugen!
Warum verstopfen Abflüsse?
Naja – die Frage lässt sich ganz leicht beantworten! Im Abfluss landet nicht nur reines Wasser, sondern verschmutztes Wasser. Im Badezimmer machen Haare und Seifenablagerungen Probleme, in der Küche sind es eher Kaffeerückstände, Fett und Essensreste. Zunächst bleiben nur kleine Reste davon an den Innenwänden im Abfluss bzw. im Siphon hängen. An diesen kleinen Ablagerungen bleiben aber nach und nach weitere Schmutzpartikel hängen und so wird der Durchgang im Abflussrohr immer enger.
Wenn Sie also bereits ein deutliches Problem mit dem Abfluss haben, wird sich so einiges angesammelt haben!
Siebeinsätze halten groben Schmutz zurück
Wenn Sie in Küche und Badezimmer noch kein Sieb auf dem Abfluss haben, sollten Sie das schnellstmöglich nachholen! Denn nur durch ein Sieb werden Haare und größere Essensreste zurückgehalten. Im Fachhandel lassen sich diverse Siebeinsätze nachkaufen und einfach auf den Ablauf setzen.
In modernen Duschabläufen ist meist ein Sieb “versenkt” und nicht auf den ersten Blick sichtbar. Aber dieses Sieb setzt sich mit der Zeit zu und muss gereinigt werden. Dafür müssen Sie nur die Edelstahl-Abdeckung entfernen, dann können Sie das Sieb entnehmen.
Wenn Sie dann sehen, was da alles drin hängt, sind Sie froh, das Sieb zu haben! Gelangt der ganze Schmutz nämlich ungehindert in die Rohre, kann das Problem irgendwann nur noch von einer Fachfirma gelöst werden.
Wie kann man verstopfte Abflüsse wieder reinigen?
Hausmittel anwenden
Es gibt sehr viele Hausmittel, die helfen, den Abfluss wieder frei zu bekommen. Diese Hausmittel kann man auch problemlos regelmäßig im “normalen Reinigungsprozess” anwenden. Es sind sanfte Reinigungsmethoden, die dem Material nicht schaden.
Die wohl effektivste Anwendung mit Hausmitteln ist die Kombination aus: Backpulver, Essig und heißem Wasser! Geben Sie 4 Esslöffel Backpulver in den Abfluss und dann noch ein halbes Glas Essig (ca. 100 ml). Wenn Sie Essig-Essenz nutzen, können Sie diese etwas verdünnen. Womöglich hören Sie es jetzt ein wenig sprudeln und blubbern im Abfluss. Wenn Sie noch einen Löffel Kochsalz hinzu geben, verstärkt das die Reinigungskraft. Nach ungefähr 5-10 Minuten lassen Sie dann ordentlich Wasser in den Abfluss laufen – am besten richtig heißes Wasser. Die Verstopfung sollte sich nun gelöst haben!
Und das tolle: Hausmittel sind nicht nur wesentlich preiswerter, sie schonen auch die Umwelt!
Chemische Reinigung
Wenn der Abfluss richtig hartnäckig verstopft ist, Hausmittel nicht mehr weiterhelfen und man auch nicht die Möglichkeit einer mechanischen Reinigung hat, dann kann man zu chemischen Mitteln greifen. Seien Sie sich aber bitte bewusst, diese gut überlegt und nur wenn unbedingt nötig einzusetzen! Und beachten Sie unbedingt die Hinweise auf der Verpackung und die genaue Anwendungsbeschreibung.
Zur Information haben wir auch einen Artikel über die Gefahrensymbole auf Reinigungsmitteln und deren Bedeutung.
Eines muss man den chemischen Mitteln natürlich lassen – Verstopfungen durch Fett- und Schmutzablagerungen werden hiermit problemlos gelöst!
Mechanische Reinigung
Zur mechanischen Reinigung zählen zum Beispiel die Reinigung mit der Saugglocke, mit einer Reinigungsspirale oder mit einer Drahtbürste.
Die Saugglocken – umgangssprachlich auch Pümpel oder Pömpel genannt, ist ein klassisches und sehr effektives Mittel, um Verstopfungen im Abfluss zu lösen.
Geben Sie zunächst ein Glas warmes Wasser und ein paar Tropfen Spüli in den Abfluss. Die Überlauföffnung müssen Sie mit einem nassen Lappen abdichten. Setzen Sie dann die Saugglocke auf den Abfluss und füllen Sie das Waschbecken/Spülbecken/die Badewanne so hoch mit Wasser, dass der komplette Gummiteil bedeckt ist. Und jetzt heißt es “pumpen”!
Durch schnelle, kräftige Auf- und Abbewegungen erzeugen Sie einen Unterdruck im Rohr. Dadurch lösen sich die Verstopfungen und werden aus dem Abfluss raus “gezogen”. Zugegeben – das kann ganz schön anstrengend werden! Aber so einen “Pömpel” sollte man für Notfälle ruhig im Haus haben!
Weniger Kraftaufwand braucht man beim Reinigen mit einer Spirale. Diese wird in das Rohr eingeführt und durch Drehbewegungen bohrt Sie sich in die Verstopfung, so dass man diese dann wieder aus dem Rohr ziehen kann. So eine Spirale erreicht auch tief sitzende Verstopfungen im Abfluss. Allerdings sollte die Reinigung dann von einem Fachmann durchgeführt werden!
Eine einfachere Alternative ist eine kleine Drahtbürste ähnlich einer Flaschenbürste. Hiermit lassen sich kleine Verschmutzungen und Kalkablagerungen zumindest kurz hinter dem Abfluss lösen. Mit so einer Drahtbürste können Sie auch vorsorglich zwei bis dreimal im Jahr den Abfluss reinigen.
Abfluss-Verstopfung vorbeugen
Es ist definitiv einfacher, einer Abfluss-Verstopfung vorzubeugen, als das Problem erst hinterher zu lösen! Was kann man tun?
Gehen Sie sicher, dass jeder Abfluss mit einem Sieb versehen ist, damit grobe Partikel und Haare gar nicht erst in die Rohre gelangen! In der Küche sollten Sie auf keinen Fall übrig gebliebenes Bratenfett, Frittieröl oder ähnliches in den Abfluss gießen! Diese Fette härten wieder aus und verstopfen Ihnen den Abfluss. Reiben Sie überschüssiges Bratfett deswegen erstmal mit einem Küchenpapier ab, bevor Sie die Pfanne spülen.
Auch Kaffeesatz gehört nicht in den Spülbecken-Abfluss, sondern in den Mülleimer!
Neben der Vermeidung von Dingen, die nicht in den Abfluss gehören, zählt die regelmäßige Reinigung zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen. Am besten führen Sie einmal im Monat eine Abflussreinigung mit den oben beschriebenen Hausmitteln durch. Das ist schnell erledigt und schützt vor Ablagerungen im Abfluss.
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