Warum und welche Aufgaben auch Kinder im Haushalt übernehmen können.

Ein 5-Personen-Haushalt? Prima! Dann gibt es ja ganz viele Hände, die helfen! Müssen Sie jetzt ein hysterisches Lachen unterdrücken? Natürlich entspricht die Aussage nicht ganz der Realität, aber abgesehen davon, dass man sich die Arbeiten im Haushalt nicht nur mit dem Partner teilen sollten, kann man tatsächlich auch die Kinder einbeziehen! Das wird sogar ganz ausdrücklich empfohlen. Und spätestens wenn Ihre Kinder ein Alter von 16 bis 20 Jahren erreicht haben, sind Sie froh, wenn diese eine gewisse Mitarbeit bereits gewohnt sind!
Wir nehmen den Muttertag mal zum Anlass, um Ihnen Tipps zu geben, wie Sie sich selbst ein wenig entlasten können als Mutter, Vater oder schlicht Eltern. Zumindest was die Hausarbeit betrifft. Vielleicht ist es so möglich, dass Sie langfristig Freude an den neuen Familien-Regeln haben. Und von einem aufgeräumten und sauberen Zuhause profitieren schließlich alle Familienmitglieder!

 

Warum sollten schon Kinder im Haushalt mithelfen?

 

Um diese Frage vorweg zu klären: weil es zum Leben dazu gehört und weil wir unsere Kinder doch zu selbstständigen und hilfsbereiten Menschen erziehen möchten oder? Und je früher die Kleinen in einfache Aufgaben mit eingebunden werden, umso selbstverständlicher wird es für sie. Aber versuchen Sie mal einen großen Teenager dazu zu bringen, plötzlich mit im Haushalt zu helfen, wenn das vorher nie Thema war? Das wird schwierig!
Kleine Kinder haben meistens noch Freude daran, uns Erwachsene zu imitieren. Im Prinzip haben sie einen ganz natürlichen Drang, all das was wir machen, auch nachzuahmen. Natürlich müssen wir „Großen“ da auch schon eine Portion Geduld mitbringen, da die Kinder womöglich länger brauchen oder sich auch gerne Zeit lassen.

Und nein – wir sind natürlich keine Pädagogen! Aber abgesehen von unseren privaten Erfahrungen, schicken wir bereits seit vielen Jahren unsere Reinigungskräfte zu unseren Kunden nach hause. Wir wissen, wie viel Dreck und Arbeit ein Haushalt mit Kindern macht! Und daher wissen wir auch, wie sich manche Probleme vermeiden lassen, vereinfachen lassen und wie man eben auch die Kinder mit einbeziehen kann.

 

Allgemeine Tipps zur Ordnung:

 

Wenn zuhause eine gewisse Grundordnung besteht, sieht das nicht nur wohnlicher aus, sondern das erleichtert auch ganz einfach die Sauberkeit. Gerade mit Kindern sind die Zeitfenster zum putzen oft nur sehr kurz. Wenn Sie dann auch noch erstmal aufräumen müssen, können Sie den Wischer eigentlich direkt im Schrank lassen!
Also ein paar einfache Regeln vorweg:

Räumen Sie möglichst alle Dinge direkt wieder an den richtigen Platz. Dazu gehört zum Beispiel auch das schmutzige Geschirr, das direkt in die Spülmaschine und nicht erst auf die Arbeitsplatte kommt.

Ausmisten. Ausmisten. Ausmisten. So banal das klingt, aber wer konsequent und am besten SOFORT weg schmeißt, was nicht gebraucht wird, der hat einfach weniger zum Aufräumen!
Wenn Sie bestimmte Kleinteile ihrer Kinder schon 100 Mal von „A“ nach „B“ geräumt haben, ohne dass diese eigentlich damit spielen. Dann verschenken Sie es, räumen Sie es in Kisten in den Keller oder wenn es eigentlich unbrauchbar ist: ab in den Müll! Das gleiche gilt natürlich auch für Prospekte die wir sammeln, weil wir sie irgendwann mal lesen möchten. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

Alles hat seinen Platz. Das macht es gerade auch Kindern einfacher, beim Aufräumen zu helfen. Strukturieren Sie das Kinderzimmer so, dass es genug Spielzeugkisten gibt. Eine für Bausteine, eine für Autos, eine für Kuscheltiere und so weiter. Besonders kleinere Kinder sind ansonsten schnell mit dem Aufräumen überfordert.

Kleine Körbe auf die Treppe stellen. Wenn Sie über mehrere Ebenen verteilt wohnen, ist das Problem sicher bekannt. Auf der Treppe tummeln sich die Einzelteile, die „irgendwer“ mit nach oben nehmen sollte. Und alle rennen dran vorbei. Kleine Körbe sehen hübscher aus und mit ihnen lassen sich die Kleinteile auch leichter durch das Haus transportieren. Natürlich müssen Sie Ihre Kinder auch impfen, dass sie sich ebenso verantwortlich fühlen müssen.

 

Zumutbare Aufgaben je Altersklasse?

Versuchen wir uns mal an einer groben Aufteilung, was Kinder in welchem Alter erledigen können. Aber prinzipiell kennen Sie Ihre Kinder und besonders auch Ihren Haushalt am besten! Das sind also eher Anregungen – Sie sollten das individuell festlegen!

 

– Kindergarten- und Vorschul-Alter:

Ist im Kinderzimmer einmal die Bombe eingeschlagen, können Sie Ihr Kind damit nicht alleine lassen – das ist noch zu schwierig. Aber es sollte lernen, Spielsachen immer sofort weg zu räumen, wenn es diese nicht mehr braucht! Hört sich schwer an? Im Kindergarten ist das Gang und Gebe und die Kinder schaffen das problemlos! Der Trick dabei ist aber auch, dass so ein Gruppenraum gut strukturiert ist und die Kinder genau wissen, wo was hingehört. Sicherlich braucht es eine Weile, bis die Kinder diese Regel verinnerlicht haben. Aber es geht!
Außerdem können Kinder in dem Alter helfen den Tisch zu decken und auch wieder abzudecken. Auch das funktioniert im Kindergarten! Der Trick ist, dass die Kinder da auch einfach an alles dran können! Ihr Kind kann Ihnen also viel besser zur Hand gehen, wenn es an die Teller und Gläser dran kommt – vielleicht können Sie Ihre Schrankordnung noch einmal überdenken? Und zeigen Sie ihm auch direkt, wie man die Spülmaschine einräumt, damit es seinen Teller wegräumen kann. Ein kleiner Hocker in der Küche hilft ihrem Kind auch an höhere Stellen zu kommen. So kann es auch die Butter zurück in den Kühlschrank räumen. Und mit etwas Übung kann Ihr Kind auch den Tisch abwischen!
Natürlich sind wir Erwachsenen schneller in diesen Dingen und womöglich geht auch mal was zu Bruch. Aber mit ein bisschen Gelassenheit profitieren nicht nur wir Eltern, sondern auch die Kinder von solchen arbeiten. Besonders in diesem Alter sind sie auch einfach noch stolz und erlangen Selbstwertgefühl, wenn sie mithelfen dürfen. Ein Lob hinterher macht das ganze noch schöner 🙂

 

– Grundschulalter:

In diesem Alter sollten Kinder lernen, eigenverantwortlich zu handeln. Genauso, wie sie in der Schule lernen müssen, selbstständig ihre Sachen zu packen und an alles zu denken, können sie dies auch zuhause ausweiten.
Ihr Kind kann nun mehr und mehr selbst für sein Zimmer verantwortlich sein. Auch ein größeres Chaos kann von einem Schulkind nun mal alleine gelüftet werden. Spätestens jetzt sollte ihr Kind wissen, dass Schmutzwäsche direkt im Wäschekorb landet, es kann morgens sein Bett ordentlich hinterlassen und den Boden saugen. Ebenfalls ist es zumutbar, dass es seine saubere Wäsche richtig in den Schrank sortiert.

Überlegen Sie einfach mal, welche Tätigkeiten regelmäßig anfallen, die durchaus zum Beispiel von einem 7-Jährigen zu erwarten sind. Papiermüll in die Tonne bringen, für ausreichend Getränke auf dem Esstisch sorgen oder die Blumen gießen sind nur drei mögliche Beispiele.
Da ihr Kind nun schon lesen kann, können Sie auch Aufgaben auf Zetteln verteilen.
So sieht ihr Kind was zu tun ist, hat aber einen gewissen Spielraum, wann es das erledigt.

Generell sollten Kinder in dem Alter schon lernen und verstehen, dass gewisse Dinge erledigt werden müssen und dass es schneller geht, wenn alle mit anpacken! Am Ende bleibt mehr freie Familienzeit – eine größere Motivation gibt es doch nicht oder?!

 

– Ab der weiterführenden Schule:

Klingt logisch: ihr „Kind“ möchte immer mehr wie ein Erwachsener behandelt werden? Dann sollte es auch lernen sich entsprechend zu verhalten und Verantwortung zu übernehmen.

Das heißt: nach und nach können Sie immer mehr Verantwortung an ihren Teenager abgeben. Es gibt so viele Aufgaben, die ihr Kind im Laufe der Zeit völlig eigenständig durchführen können sollte: Buttebrote für die Schule schmieren, das Bett beziehen, ja auch die Waschmaschine sollte es bedienen können, bügeln oder (oh Schreck) auch mal eine Toilette reinigen. Besonders solche unliebsamen Aufgaben lassen die Kids hinterher sicher achtsamer mit den Dingen umgehen! Aber solange die Eltern immer noch die Zahnpasta-Reste aus dem Waschbecken wischen…. wieso sollte man sich dann Mühe geben?

 

Natürlich wird es häufig Diskussionen geben – alles andere wäre Illusion. Aber wenn Sie Ihre Kinder von Anfang an daran gewöhnen, dass in einer Familie jeder seine Aufgaben hat, dann werden die Aufgaben zur Routine. Und mit einer guten Routine wird vieles leichter!

 

Hilfe holen und annehmen

 

Eine kleine Sache noch zum Schluss. Wenn die Belastung zu groß wird (die Gründe hierfür sind vielfältig), dann scheuen Sie nicht davor das auszusprechen, Hilfe anzunehmen oder sich Hilfe zu holen! Davon profitiert die ganze Familie. Wir haben es schon oft erlebt, wie erleichtert unsere Kunden sind, wenn zum Beispiel einmal wöchentlich eine Reinigungskraft vorbei schaut und für Sauberkeit sorgt. Das nimmt oft eine große Last! Außerdem zwingt das die Familien zum „Ordnung halten“ 😉