Für besondere Anlässe – wie zum Beispiel Weihnachten – kommt in vielen Familien das gute alte Silberbesteck auf den Tisch. Damit dieses aber auch wirklich prunkvoll glänzt, muss man es in der Regel erstmal reinigen. Besonders wenn das Besteck längere Zeit nicht verwendet wurde, läuft das Edelmetall an – es verfärbt sich. Das ist aber völlig normal!
Wir erklären hier, warum Silber überhaupt anläuft und haben ein paar Tips zusammen gestellt, wie man das Silberbesteck optimal reinigen und pflegen kann. Die gleichen Reinigungstipps können natürlich auch bei altem Silberschmuck angewendet werden – sofern die Patina nicht gewollt ist.
Warum läuft Silber überhaupt an?
Eigentlich ist Silber ja ein Edelmetall und sollte deswegen auch nicht rosten – also oxidieren. Das bezieht sich aber nur auf die Oxidation mit Sauerstoff. Es kann aber auch passieren, dass ein Material zum Beispiel mit Schwefel oxidiert. Und genau das ist der Grund für die Verfärbung des Silberbestecks. Schwefelwasserstoff gibt es nicht nur (in geringen Mengen) überall in der Luft, sondern unter anderem auch in Eiern oder Fisch. Benutzt man das Besteck also zum Beispiel zum Fisch essen, verbindet sich das Silber mit dem Schwefel (aus dem Schwefelwasserstoff). Es bildet sich braun-schwarzes Schwefelsulfid (Schwefelsilber), welches das Silber „angelaufen“ aussehen lässt.
So einfach wird das Besteck wieder sauber!
Die wohl erfolgreichste Methode um Silberbesteck oder Schmuck zu reinigen, ist die mit Alufolie und Salz. Dazu braucht man einen ausreichend großen Behälter (zum Beispiel eine Auflaufform).
Auf den Boden der Schüssel legt man Alufolie – darauf dann das Besteck. Nun geben Sie ca. 60 Grad heißes Wasser in den Behälter – so viel, dass alles bedeckt ist. Je Liter Wasser kommen dann noch 5 Esslöffel Speisesalz dazu. Jetzt heißt es nur noch warten und auf die chemischen Vorgänge vertrauen.
Nach kurzer Zeit wird das Silber wieder glänzen und die Alufolie hingegen wird sich nun verfärbt haben. Aber das ist ja nicht weiter schlimm 😉
Selbstverständlich kann man auch spezielle Silberputztücher zurück greifen, die im Handel erhältlich sind! Aber wenn man diese gerade nicht zur Hand hat, ist es immer gut, Alternativen zu kennen.
Es gibt auch Empfehlungen das Silberbesteck mit Hausmitteln wie Zahnpasta, Backpulver oder Säure zu reinigen. Aber warum sollte man nicht einfach die chemische Reaktion, die ursprünglich für die Verfärbung verantwortlich war, einfach wieder rückgängig machen? Außerdem muss man beim Einreiben mit bestimmten Pasten (zum Beispiel aus Backpulver und Wasser) darauf achten, dass man keine unnötigen Kratzer provoziert.
Silberbesteck richtig aufbewahren
Wie bei so vielen anderen Dingen gilt auch hier: mit der richtigen Pflege vermeidet man unnötige Arbeit. In dem Fall bedeutet „Pflege“ eine möglichst optimale Aufbewahrung, um starke Verfärbungen auf dem Silberbesteck zu vermeiden. Wie sieht die optimale Aufbewahrung aus?
Wie bereits erwähnt lässt auch alleine der Schwefelwasserstoff in der Luft das Silber oxidieren. Deswegen sollte das Besteck am besten in einer Schublade, abgedeckt mit säure- und schwefelfreiem Samt aufbewahrt werden. Wenn Sie es nur zu besonderen Anlässen benutzen und es deswegen lange in der Schublade liegt, kann ein beigelegtes Stück Kreide das Anlaufen des Silberbesteckes etwas verringern. Ganz verhindern können Sie es aber nicht. Ist das Besteck hingegen häufig in Verwendung, läuft es nicht so schnell an, da es dann auch regelmäßig gereinigt und abgetrocknet wird.
Jetzt steht Ihrem Fest mit glänzendem Silberbesteck nichts mehr im Weg 🙂