Richtig Lüften im Winter – Schimmel vermeiden und ein gesundes Raumklima fördern

Haben wir uns vor nicht allzu langer Zeit noch damit beschäftigt, wie wir die Hitze aus unserer Wohnung aussperren, müssen wir jetzt bereits schauen, dass es gemütlich warm bleibt! Der Winter ist da bzw. steht quasi vor der Tür, die Heizung ist angeschmissen und wir möchten es uns zuhause gemütlich machen. So manch einer mag da wohl auch auf das Lüften verzichten wollen, weil er Angst vor der kalten Luft hat, aber besonders im Winter ist bewusstes Lüften sehr wichtig!

Warum das so ist und wie man welchen Raum am besten lüftet, könnt ihr in diesem Blog erfahren.

Warum ist Lüften – auch im Winter – so wichtig?

Gerade dadurch, dass wir im Winter natürlich die Kälte draußen lassen möchten und die Fenster daher eher geschlossen halten, gerät die Luftfeuchtigkeit im Raum in ein Ungleichgewicht. Je nach Raumnutzen und Feuchtigkeitszufuhr ist sie entweder zu niedrig (starkes Heizen, wenig lüften), oder zu hoch (hohe Feuchtigkeitsentwicklung, kein Lüften). Durch das richtige Lüften erreicht man wieder eine gute Luftfeuchte, außerdem wird der Sauerstoffgehalt der Luft “aufgefrischt” – insgesamt verbessert das Lüften also das Raumklima.

 

Ist die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch, kann das zu Schimmelbildung an den Wänden führen! Dass das gesundheitsschädlich ist, müssen wir ja nicht mehr erwähnen. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit ist aber für uns Menschen nicht gut. Die Schleimhäute trocknen aus, was uns anfälliger für Erkältungen macht. Außerdem kann trockene Luft ein Kratzen im Hals bedingen und auch unsere Haut reagiert durch “Austrocknen”.

Welcher Raum wird wie oft gelüftet? – Die Art des Wohnraumes ist entscheidend!

Jeder Raum wird anders genutzt und hat deswegen auch andere Voraussetzungen. Daher gibt es auch unterschiedliche “Regeln” was das Lüften betrifft.

Wohnzimmer lüften

Es gibt ein paar Faktoren, die zu beachten sind. Haben Sie zum Beispiel viele Zimmerpflanzen oder sogar ein Aquarium im Wohnzimmer, so erhöhen diese zusätzlich die Luftfeuchtigkeit und Sie sollten möglichst mehrmals täglich lüften. Ist Ihr Wohnzimmer pflanztechnisch eher karg ausgestattet und sind Sie die meisten Zeit des Tages außer Haus, so reicht es, morgens einmal für ein paar Minuten zu lüften. Außerdem hängt es damit zusammen, wie viele Menschen sich in dem Raum aufhalten! Ganz klar: wenn Sie das Gefühl haben, dass die Luft irgendwie stickig ist, dann wird es höchste Zeit zu lüften!

Schlafräume

Während wir schlafen, geben wir über die Atemluft und auch zum Teil durch Schwitzen einiges an Feuchtigkeit an den Raum ab. Morgens ist die Luftfeuchtigkeit also besonders hoch. Durch effektives Stoßlüften am Morgen können Sie das Raumklima wieder in Gleichgewicht bringen. Aber genauso gut ist es auch, abends vor dem Schlafen gehen frische Luft in das Schlafzimmer zu lassen. Der Raum wird so nochmal mit frischem Sauerstoff gefüllt, die Raumtemperatur sinkt etwas ab und wir können uns bei guter Luftqualität in unsere Decken kuscheln. Manche bevorzugen es ja, bei geöffnetem Fenster zu schlafen. Das sorgt zwar für eine dauerhaft frische Luft, erhöht aber auch die Heizkosten.

Küche und Badezimmer

In Küche oder Badezimmer gibt es immer wieder sogenannte “Feuchtespitzen”. Durch Kochen, geöffnete (und gerade erst fertige) Spülmaschinen oder durch Duschen und Baden wird innerhalb kurzer Zeit besonders viel Feuchtigkeit an den Raum abgegeben. Sorgen Sie hier für einen unmittelbaren Ausgleich, indem Sie bestenfalls Stoßlüften. In geschlossenen Badezimmern ohne Fenster ist das etwas schwieriger. Lassen Sie hier die Türe bitte auf und achten Sie auf eine gute Belüftung in der restlichen Wohnung.
Es kann in einem Badezimmer mit schlechter Belüftung zudem hilfreich sein, die Duschwände unmittelbar nach dem Duschen abzutrocknen. Verzichten Sie außerdem auf textile Vorhänge, da diese die Feuchtigkeit aufnehmen und danach über einen längeren Zeitraum wieder an den Raum abgeben.

Keller

Das Thema “Lüften im Keller” ist sehr speziell, da die Begebenheiten hier sehr unterschiedlich sein können! Wohnen Sie in einem sehr alten Haus, ist der Keller wahrscheinlich noch nicht mal mit richtigen Fenstern ausgestattet und Luft kann permanent zirkulieren. Dies ist in dem Fall auch so gewollt, damit das feuchte, alte Mauerwerk nicht schimmelt. Solche Kellerräume dienen aber auch nicht als zusätzlicher Wohnraum. In neueren Wohngebäuden sieht das aber auch schon wieder ganz anders aus! Hier befindet sich zum Beispiel gerne ein Hobbyraum im Keller. Dieser kann dann beheizt werden und muss natürlich – wie alle anderen Räume auch – ebenfalls gelüftet werden.

 

So funktioniert das Stoßlüften

Damit der Wohnraum durch das Lüften nicht zu sehr abkühlt, ist es im Winter wichtig möglichst schnell und effektiv zu lüften.

  • Drehen Sie wenn möglich kurz die Heizung aus.
  • Öffnen Sie Ihre Fenster möglichst weit!
  • “Querlüften” beschleunigt den Luftaustausch. Dazu öffnen Sie die Fenster gegenüber liegender Räume. Achten Sie nur darauf, dass die Innentüren gesichert sind und nicht zuknallen können.
  • Nach 5 bis 10 Minuten sollte ein guter Luftaustausch erreicht sein und Sie können die Fenster wieder schließen.
    (Wenn Sie in einem Altbau wohnen, sollten Sie im Winter nicht unbedingt länger als 5 Minuten lüften, da Altbau-Wände sowieso schon sehr kühl sind.

 

Warum ist ein dauerhaft gekipptes Fenster schlecht?

Durch ein dauerhaft gekipptes Fenster im Winter kühlt das Mauerwerk rund um das Fenster zu stark ab. Hier kann sich rund um den Fensterrahmen Kondenswasser bilden – eine hervorragende Quelle für Schimmelbildung! Außerdem findet bei gekipptem Fenster nur ein geringer Luftausstausch statt, so dass die feuchte Raumluft nicht vollständig nach außen entweichen kann.

Nicht zu vergessen natürlich die erhöhten Heizkosten, die das dauerhaft geöffnete Fenster verursacht. Die warme Luft entweicht permanent nach draußen – das Geld wird quasi aus dem Fenster geworfen!

 

Mit dem richtigen Lüftungsverhalten schonen Sie also Ihren Geldbeutel, tun Sie Ihrer Gesundheit einen Gefallen und schützen Sie Ihren Wohnraum vor Schimmelbefall. Alles gute Gründe, um das eigene Verhalten zu hinterfragen und ggf. zu verändern.