Der Begriff “Putzlappen” ist ja sehr allgemein gehalten. Im Grunde genommen ist es ein Überbegriff für alle Lappen, die wir im Haushalt oder auch im Reinigungsgewerbe in Verwendung haben. Ob Spülschwamm, Schwammtuch, Mikrofasertücher zum polieren, Staubtücher, Baumwoll-Lappen, Ledertücher und so weiter – die Vielfalt ist groß und die Putzlappen haben – je nach geplantem Einsatzgebiet – entsprechende Eigenschaften.
Wer mehr über Material, Struktur und auch die Farbwahl von Putzlappen wissen möchte, kann gerne einen Blick in unseren Artikel “Der Putzlappen – eine kleine Sachkunde” werfen.
Wir möchten uns hier den Themen “Putzlappen waschen” und “Putzlappen aufbewahren” zuwenden.
Was bedeuten die Symbole beim Waschen?
Warum muss ich meinen Putzlappen waschen?
Der Putzlappen kommt doch quasi ständig mit Reinigungsmitteln und Wasser in Kontakt – warum also reinigen? Oder: Wenn der Lappen total verdreckt ist, kaufe ich eben einen neuen!
Wollen wir diesen zwei Thesen doch mal widersprechen. Erstens wird der Lappen durch einfaches Ausspülen unter warmen Wasser nicht wieder richtig sauber! Das reicht vielleicht, um ihn ein paar Mal zu benutzen, aber dann kommt der Punkt, an dem er “richtig” gewaschen werden muss. Außerdem ist so ein Lappen – besonders einer, der feucht/nass genutzt wird, eine optimale Brutstätte für unzählige Keime. Und wer möchte bitte mit einem dreckigen, keimbelasteten Tuch den Tisch abwischen? Sicher niemand!
Den Lappen einfach zu entsorgen, wäre ziemlich verschwenderisch. Gute Lappen (zum Beispiel aus Mikrofaser) kosten auch ihr Geld und die Anschaffung sollte sich dann auch lohnen!
Wie kann ich meinen Putzlappen waschen?
Also – wie bekommt man die Putztücher nun wieder sauber?
Um die Waschmaschine nicht unnötig zu belasten, sollten die Lappen vorher grob unter fließendem Wasser gereinigt werden. Aber das macht man beim Putzen ja in der Regel ganz automatisch.
Die meisten Lappen aus Baumwolle oder Mikrofaser können bei mindestens 60 Grad mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Ob sie auch höhere Temperaturen vertragen, ist dem Pflegeetikett zu entnehmen.
Wer möchte, kann noch etwas Hygienespüler hinzugeben. Viele schwören ja auch auf den Tipp, Essig mit in die Einspülfach zu geben. Allerdings sind solche “Experimente” immer mit Bedacht durchzuführen. Nicht jede Waschmaschine verträgt das!
Ganz wichtig aber: verzichten Sie bitte auf Weichspüler! Besonders bei Mikrofaser-Tüchern verschlechtert das enorm die Leistung: Schmutz und Feuchtigkeit können dadurch nicht mehr gut aufgenommen werden.
Irgendwann hat aber jeder Lappen mal ausgedient und dann hilft auch kein Waschen mehr. Wenn das Tuch nur noch in Fetzen hängt, muss man natürlich ein neues kaufen 😉
Den Spülschwamm in der Mikrowelle reinigen – geht das?
Man findet im Internet an vielen Stellen Tipps, den Spülschwamm oder Spültücher in der Mikrowelle zu reinigen. Angeblich tötet diese alle Bakterien ab. Wir möchten das hier nicht empfehlen! Es gibt Studien, die herausgefunden haben, dass zwar kurzfristig viele Bakterien abgetötet werden, die Keime aber durch diese Prozedur eher “abhärten” und sich fröhlich weiter vermehren. Besonders Spülschwämme kommen täglich mit Essensresten und Feuchtigkeit in Berührung – bitte werfen Sie diese deshalb nach einer Woche in den Müll.
Kann ich sogar Schwammtücher waschen?
Ja – Schwammtücher kann man ebenfalls bei 30 Grad waschen. Allerdings nicht annähernd so oft, wie die stabilen Tücher aus Baumwolle oder Mikrofaser. In der Regel werden Sie nach drei Wäschen bröselig.
Silikon als Alternative zum Spülschwamm?
Besonders für Spülschwämme, die ja doch ein eher ein Wegwerfprodukt sind, kann ein Lappen aus Silikon eine gute Alternative sein. Es gibt sogar extra Spülhandschuhe, die auf einer Seite mit vielen kleinen Silikonborsten versehen sind. Damit lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen und hygienisch sind sie auch wesentlich besser positioniert – alleine schon deshalb, weil es keine Poren gibt, in denen sich der Dreck festsetzen kann.
Und auch die Schwämme aus Silikon lassen sich bei 60 Grad in der Spülmaschine oder Waschmaschine reinigen!
Wie sollte ich meine Putzlappen aufbewahren?
Der größte Feind der Putzlappen, ist die Feuchtigkeit! Bleiben die Lappen lange feucht irgendwo liegen (zum Beispiel im Putzeimer), so entsteht ein perfektes Wohlfühlklima für Bakterien und Keime aller Art! Und da man ja auch nicht jeden Lappen direkt nach einmaliger Benutzung in die Waschmaschine packt, ist folgender Punkt sehr wichtig:
Putzlappen nach Verwendung gut trocknen lassen!
Am Spülbecken ist ein kleiner Haken für das Spültuch sehr nützlich, da er eine gute Trocknung gewährleistet. Viele hängen den Lappen auch einfach über den Wasserhahn. Das kann aber auch eher störend sein.
Im Badezimmer kann man die Putztücher gut auf die Heizung legen und trocknen lassen – das ist dann recht schnell erledigt!
Hat man einen Abstellraum, so kann man dort eine Hakenleiste anbringen oder notfalls die Lappen über den Rand des Putzeimers hängen. Das ist zwar mehr improvisiert, aber immer noch besser, als nasse Tücher auf einen Haufen geknüddelt irgendwo liegen zu lassen.
Farbsystem als Unterstützung nutzen!
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Aufbewahrung von Putzlappen ist, die Zuordnung zu bestimmten Bereichen einzuhalten. Heißt konkret: der Lappen, mit dem vorher das Badezimmer geputzt wurde, sollte hinterher nicht in der Küche eingesetzt werden. Und für besonders sensible Bereiche, wie zum Beispiel die Toilette, muss man eine genaue trennung unbedingt beachten. Außerdem sollte dieser Lappen auch nicht unmittelbar neben Tüchern lagern, die man zum Reinigen der Küchenarbeitsplatte nutzt.
Um diese Trennung der verschiedenen Bereiche einzuhalten, empfiehlt sich ein Farbleitsystem, welches in der professionellen Gebäudereinigung zum hygienischen Standard gehört! Von “rot” für Bereiche mit hoher Keimbelastung bis hin zu “blau” für ungefährliche Oberflächen ist alles dabei. Wer sich darüber informieren möchte, kann dies in unserem Blog “Der Putzlappen – eine kleine Sachkunde” tun.
Das könnte Sie auch interessieren:
Hygiene rund um das Spülbecken