Das tolle am März? Auch wenn es manchmal doch noch sehr kühl wird, kann man IHN schon riechen: den Frühling! Wenn um uns herum die ersten Frühblüher ihre Köpfe aus dem Beet stecken, wenn an Sträuchern und Bäumen zaghaft die neuen Blätter wachsen, wenn die Vögel wieder laut zwitschern und in den Prospekten plötzlich Gartenmöbel, Blumenerde und Osterdeko angeboten werden, dann überkommt uns eine neue Energiewelle.
Lust auf einen Neuanfang, Lust auf den Frühling, Lust mit voller Energie durchzustarten. Und diese Energie sollten wir auch nutzen! Und deswegen wollen wir in diesem Beitrag ein paar Tipps zum Thema Ausmisten und Ordnung schaffen geben. Denn Dinge weg zu geben ist befreiend, schafft neuen Raum und sorgt zudem dafür, dass es zuhause wieder ordentlicher ist.
Verschiedene Methoden zum Ausmisten
Das Thema “Ausmisten” ist zur Zeit auch in den sozialen Netzwerken und der “Bloggerwelt” sehr beliebt. Das hat den Vorteil, dass man sich viele Ideen und Erfahrungsberichte ansehen kann und manchmal motiviert es auch zu sehen, dass es bei anderen gut klappt.
Wir haben uns ebenfalls mal umgeschaut, was es so für verschiedene Methoden gibt.
Der spielerische Weg – “30-Day-Minimalist Game”
Zwei junge, amerikanische Blogger (the minimalists) haben diese Spielidee ins Leben gerufen und verbreitet. Die Regeln sind einfach:
1. Man sucht sich ein paar Freunde, Bekannte, Familienmitglieder, die ebenfalls ausmisten möchten.
2. Am ersten Tag muss man ein Teil entsorgen, am zweiten Tag zwei, am dritten Tag drei und so weiter bis zu Tag 30. Bis 24 Uhr des jeweiligen Tages muss man die Sachen ausgewählt haben.
3. Sie können sich Fotos der aussortierten Gegenstände als “Beweis” zuschicken.
4. Wer am längstens durchhält hat gewonnen – wer alle 30 Tage schafft, hat nicht nur das Spiel, sondern auch viel neuen Freiraum gewonnen 😉
5. Unter dem Hashtag #minsgame findet man zum Beispiel auf Instagram viele Gleichgesinnte, falls es im Freundeskreis keine Spielpartner gibt.
Vorteil dieser Methode ist natürlich der spielerische Anreiz. Man beginnt eine kleine Challenge die zunächst nach wenig Aufwand klingt und am Anfang sind die Aufgaben ja auch noch leicht zu erfüllen. Außerdem wird Vieles leichter, wenn man es gemeinsam angeht und wenn man sich noch Fotos aussortierter Dinge zu schickt, sorgt das sicherlich auch für den ein oder anderen Lacher.
Allerdings dient diese Methode wohl eher dazu, einen ersten Anreiz zum Ausmisten zu setzen, oder sich das eigene Konsumverhalten vor Augen zu führen. Diese “wilde” Methode garantiert am Ende keinen strukturierten und aufgeräumten Haushalt, aber man hat sich natürlich einiger Dinge entledigt. Spätestens nach den ersten 10 Tagen wird dieses Spiel außerdem täglich recht zeitaufwändig und es wird Tage geben, an denen man keine Lust hat 20 Dinge zu suchen, die man wegschmeißen möchte. Umso stolzer kann man sein, wenn man tatsächlich 30 Tage geschafft hat 😉
Die Rückwärts-Methode
Oder auch die “erstmal alles in Kisten packen”-Methode 🙂
Diese Technik zum Ausmisten klingt vielleicht etwas aufwändig, ist aber mit Sicherheit sehr effektiv! Zunächst muss man für sich selber aber einen Raum definieren, den man sich vornimmt. Je nach Raum könnte es hilfreich sein, erstmal nur eine bestimmte Ecke oder einen bestimmten Schrank zu wählen. Eine Küche beinhaltet in der Regel mehr Schränke und Gegenstände, als ein Badezimmer. Vorgehensweise:
– Räumen Sie zunächst alle Dinge aus den Schubladen, Ablageflächen oder Regalböden in Umzugskartons.
– Deponieren Sie die Kartons wenn möglich in einem anderen Raum, damit Sie die nächsten Tage ganz bewusst handeln müssen.
– Die leeren Schränke und Ablagen nun gründlich reinigen – es gäbe einfach keinen besseren Zeitpunkt dafür 😉
– Von jetzt an holen Sie die nächsten Wochen immer nur das zurück, was Sie wirklich brauchen und räumen dieses wieder in die Schubladen oder Schränke ein. Vorher sollten Sie unbedingt den Zeitrahmen für das Projekt definieren! Vier Wochen dürften aber für die meisten Dinge ausreichen.
– Sichten Sie die Dinge, die am Ende noch in den Kisten sind. Das ein oder andere Teil können Sie noch “retten”, weil es eventuell für besondere Anlässe dient, oder weil es ein wichtiges (!!!) Erinnerungsstück ist. Alles andere kann weg!
Diese Methode ist unter anderem auch sehr gut für das Kinderzimmer geeignet! Hier sammeln sich mit der Zeit unzählige Spielsachen an und es entsteht oft ein Überangebot, mit dem manche Kinder schnell überfordert sind. Aber trennen können sie sich natürlich nicht von den Spielsachen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass erstmal nichts weggeschmissen wird, sondern nur “umgeräumt”. Und wenn Sie Ihrem Kind erklären, dass es alles wieder haben kann, wenn es damit spielen möchte, wird es auch kooperieren.
Hinterher könnte es ein Anreiz sein, die restlichen Spielsachen auf einem Flohmarkt zu verkaufen, um die Spardose zu füllen.
Kleine Zwischenziele: Immer einen Korb voll
Diese Methode ist für Sie geeignet, wenn Sie einfach nicht genau wissen, wo Sie anfangen sollen. Wenn es viel zu viele überfüllte Ecken in Ihrem Haus gibt: Keller, garage, Abstellraum, Küchenschrank, Kleiderschrank u.s.w. Und wenn Sie einfach nicht so viel geballte Zeit für die Ausmist-Arbeiten aufbringen möchten oder können.
Denn mit der “Immer einen Korb voll”-Methode sind Sie schnell durch und haben schneller ein Erfolgserlebnis! So funktioniert die Methode:
– Legen Sie sich ein Pensum fest. Zum Beispiel: jedes Wochenende einen Korb.
– Nehmen Sie einen Wäschekorb und beginnen Sie in einer beliebigen Ecke, Dinge, die Sie nicht mehr brauchen, auszusortieren.
– Wenn der Korb voll ist haben Sie genug ausgewählt und es geht an die endgültige Entsorgung
– Überlegen Sie, was davon verschenkt werden kann, was Sie im Internet oder auf Flohmärkten verkaufen können oder was in den Müll kann.
Tipp: Die aussortierten Dinge sollten natürlich möglichst schnell endgültig verschwinden! Ansonsten haben Sie nachher die Wäschekörbe voller Kram in der Wohnung stehen. Machen Sie sich also direkt an die Arbeit: Fotos erstellen und mit Kurzbeschreibung z.B. bei ebay Kleinanzeigen einstellen. Für gebrauchte Bücher oder CDs gibt es aber auch spezialisierte Portale. Sie können die Kiste auch versuchsweise an die Straße stellen und mit einem Zettel “zu verschenken” versehen. Vielleicht freut sich jemand darüber 🙂
Oder fragen Sie im Freundeskreis nach, ob Bedarf für einzelne Teile besteht. In letzter Konsequenz gibt es natürlich immer noch den Mülleimer!
Sie können sich schwer von Dingen trennen?
Dann hilft Ihnen vielleicht die (mittlerweile recht bekannte) Konmari-Methode von Marie Kondo?! Eine kurze Suche über Google ergibt unzählige Berichte und auch Selbstversuche. Ihr Buch “Magic Cleaning” kommt mit vielen Versprechungen für ein “besseres Leben” daher. Man muss sicherlich auch – wie so oft – daran glauben, aber den Grundgedanken kann man als Stütze nehmen, wenn man sich unsicher ist:
“Was dich nicht glücklich macht, kann weg!”
Das ist alles? Nunja… Sie müssen jedes Teil in die Hand nehmen und in sich reinhorchen. Und streng genommen bezieht diese Methode auch sämtliche Erinnerungsstücke mit ein.
Aber jeder ist ja frei genug, den für sich richtigen Weg zu wählen. Wenn Sie sich aber die Mühe gemacht haben und diese Frage aufrichtig für jedes Teil beantwortet haben, werden Sie vielleicht feststellen, dass einiges auch mit negativen Gefühlen belastet war. Und die sind dann jetzt weg 🙂
Glück ist zu “schwammig”? Dann versuchen Sie es mit Logik!
Betrachten Sie jeden Gegenstand mit dem Verstand. Wenn einer der folgenden Punkte zutrifft, kann er definitiv weg:
– Sie haben ihn bisher noch nie benutzt.
– Sie wussten gar nicht, dass Sie den Gegenstand überhaupt besitzen.
– Sie werden ihn nie wieder gebrauchen.
– Sie haben mittlerweile einen besseren Ersatz für diesen Gegenstand erworben.
– Sie haben ihn länger als ein Jahr nicht gebraucht.
– Eigentlich mochten Sie diesen Gegenstand noch nie und haben ihn nur aus schlechtem Gewissen behalten. (Stichwort Geschenk)
Spezielle Lösung für den Kleiderschrank
Ja – der Kleiderschrank ist natürlich häufig eine große Schwachstelle. Wir sammeln teilweise über Jahre, manche sogar in mehreren Größen und wir neigen sogar dazu, Fehlkäufe aufzubewahren. Oder Klamotten für besondere Anlässe. Für den Kleiderschrank gibt es aber einen Trick, wie Sie scheinbar nebenher aussortieren können:
Hängen Sie alle Hemden, Blusen, Kleider mit dem Kleiderbügel verkehrt herum in den Schrank. Wenn Sie ein Teil getragen haben, können Sie es den Kleiderbügel “richtig rum” drehen. Spätestens nach einem Jahr erkennen Sie sehr gut, welche Kleidungsstücke die ganze Zeit nicht gebraucht wurden. Die können definitiv weg.
Für T-Shirts und Hosen in den Schubladen machen Sie einfach zwei Stapel. Auf dem hinteren bleiben die Stücke, die Sie noch nie an hatten. Sobald einmal getragen wandert es auf den vorderen Stapel. Fertig!
In Zukunft bewusster handeln
Wenn Sie nun richtig fleißig waren und sich wieder wohl fühlen in Ihrem entrümpelten Zuhause, dann achten Sie darauf, dass es auch so bleibt! Dafür gibt es einen ganz einfachen Trick, den aber wenn auch alle im Haushalt lebenden Personen beherzigen sollten:
Überlegen Sie vor jeder Neuanschaffung ganz genau: brauchen wir das wirklich?
Wenn ja, dann geben Sie für ein neues Teil, etwas altes weg!
Das klingt komisch, ist aber eine große Hilfe. Nur weil theoretisch noch Platz da wäre, muss man ja nicht alles ausfüllen. Genau so hat sich ja über die letzten Jahre so viel angesammelt 😉
Auch interessant: