Es ist Frühling – die Zeit des Neuanfangs. Es ist kein mystischer Quatsch wenn man sagt, dass dieses Gefühl auch auf uns Menschen überschwappt. Jetzt ist einfach die beste Zeit, um sich neu zu sortieren, um zuhause auszumisten, um aufzuräumen und um einmal gründlich alles sauber zu machen. Vielleicht sind da auch noch ein paar gute Neujahrsvorsätze auf der Strecke geblieben? Der Frühlingsanfang eignet sich hervorragend, um diese wieder aufzugreifen!
Vielleicht haben Sie es schon mal gehört? Zur Zeit ist eine bestimmte Aufräum-Methode in aller Munde und zwar die, nach Marie Kondo oder auch KonMari-Methode genannt. Wir haben uns damit mal etwas näher beschäftigt und unser Wissen hier teilen.
Wer ist eigentlich diese Marie Kondo?
Marie Kondo, 1984 in Tokio geboren, verheiratet, Mutter von zwei Töchtern, lebt aktuell in Los Angeles. Das liest sich erstmal nicht so spektakulär, aber diese Frau hat eine wahre Aufräum-Revolution losgetreten!
Aus ihrer Leidenschaft für Ordnung bzw. für das Ausmisten und Aufräumen hat sie ein professionelles Geschäft gemacht. Sie hat mehrere Bestseller über ihre Aufräummethode – die KonMari-Methode geschrieben, die nicht nur Ordnung im Haushalt, sondern auch ein geordnetes und glücklicheres Leben versprechen.
Marie Kondo ist aus den Sozialen Netzwerken nicht mehr weg zu denken, aber auch Fernsehproduktionen auf NTV und aktuell eine Serie auf Netflix geben ihr eine gewisse Präsenz, an der einfach kaum jemand mehr vorbeikommt. Auf Instagram ergibt der allein Hashtag #konmari über 250.000 Suchergebnisse! Zu sehen bekommt man dann aufgeräumte Schränke, viele Boxen/Kisten, gefaltete Anziehsachen oder Videos in denen Menschen ihre T-shirts falten und ganz ganz viele strahlende Gesichter. Schließlich macht es glücklich, wenn man mit dem Aufräumen fertig ist!
Auch wenn man manchem skeptisch gegenüberstehen sollte – Marie Kondo hat um ihre Person mittlerweile ein erfolgreiches Unternehmen, die Konmari Media Inc. aufgebaut. Neben dem Vertrieb von Ratgebern und der Produktion von Fernsehserien gehört dazu auch das “Aussenden” geschulter Konmari-Beraterinnen, die zu den Menschen nach Hause kommen und ihnen beim Aufräumen helfen. Der Begriff “Konmari” ist natürlich rechtlich geschützt, man muss eine gewisse “Schulung” in Form von Seminaren und Tests durchlaufen. Außerdem ist eine jährliche Gebühr fällig, um offiziell als Konmari-Beraterin zu arbeiten.
Ja – da versteht jemand ganz sicher sein Geschäft! Aber da es so viele frisch aufgeräumte Wohnungen und dadurch glückliche Konmari-Anhänger gibt, muss an der Methode ja auch etwas dran sein.
Wie funktioniert die KonMari-Methode?
Selbstverständlich können wir hier nicht den Inhalt all ihrer Ratgeber wiedergeben, aber wir können mal ein paar Grundprinzipien zusammenfassen:
Einfach machen!
Nicht lange zögern und auch nicht zu sehr in die Länge ziehen. Im Buch wird empfohlen, für den gesamten Haushalt nicht mehr als 6 Monate zu investieren. Besser weniger. Also einmal Ärmel hochkrempeln, die Wochenenden frei halten (oder besser: eine Woche Urlaub investieren) und los legen.
Eine spezielle Reihenfolge beim Ausmisten befolgen!
Wir sind es gewohnt oder haben es bisher so gelernt, beim Aufräumen und Ausmisten von Zimmer zu Zimmer vorzugehen. Befolgt man aber Konmari, so ist es wichtig, nach Kategorien vorzugehen! Diese Kategorien sind:
- Kleidung
- Bücher
- Dokumente
- Kleinkram
- Erinnerungen
Es ist essentiell auch genau in dieser Reihenfolge vorzugehen, da die Kategorien nach Schwierigkeitsgrad sortiert sind. Kleiderschränke zu bearbeiten ist eine gute Übung und man hat hinterher ein sichtbares Ergebnis, welches motiviert am Ball zu bleiben!
Erstmal alles auf einen Haufen packen!
Fängt man also mit der Kleidung an heißt das, wirklich alle Kleidungsstücke (auch die aus dem Keller und von der Garderobe!) auf einen Haufen zu legen. Warum?
Zum Einen, damit man wirklich alle Stücke der Kategorie “Kleidung” zusammen hat. Aber auch um sich bewusst zu werden, wie viel man tatsächlich angesammelt hat. Es ist sicherlich für die meisten von uns ein Schock, wenn man diesen Berg aus Anziehsachen betrachtet. unweigerlich kommt die Frage auf: brauche ich das wirklich alles? Und das ist ein guter mentaler Standpunkt, um den nächsten Schritt zu machen…
Macht es mich glücklich?
Ja schmunzeln Sie ruhig, aber diese Vorgehensweise ist wichtig! Nehmen Sie jedes Teil in die Hand und stellen Sie sich die Frage “Macht mich dieser Pullover glücklich? Macht mich diese Hose glücklich?” u.s.w. Es geht nicht um die Fragen, ob man es eventuell noch brauchen kann, ob es kaputt ist oder ob es doch nur einmal getragen ist. Es gibt nur die zwei Optionen: es macht mich glücklich oder nicht. Es ist erstaunlich, wie gut und intuitiv man das doch beantworten kann. Und alles was nicht glücklich macht kann weg!
Einen festen Platz für jedes Teil finden!
So – nachdem sich der Kleiderstapel nun hoffentlich deutlich reduziert hat geht es darum, einen festen Platz für jedes Teil zu finden. Hier kommen in der Konmari-Methode sehr viele Kisten und Körbe ins Spiel, die man bestenfalls auch noch beschriften sollte. In Schubladen können auch alte Schuhkartons helfen. Aber warum Körbe in einen Schrank stellen? Weil man diese ganz einfach herausnehmen kann und dann einen guten Überblick über alle enthaltenen Dinge hat. Es verschwindet so nichts in der hintersten Ecke und gerät in Vergessenheit.
Für die Anziehsachen hat sich Marie Kondo noch einen ganz besonderen Trick einfallen lassen, damit alles übersichtlich bleibt: eine Falttechnik die es ermöglicht, Oberteile, Hosen und Röcke in den Schrank zu “stellen” und dann nebeneinander zu schichten anstatt übereinander zu stapeln. Der Vorteil: ein Blick von oben reicht, um alle Teile zu sehen. Kein Shirt bleibt monatelang unter einem Stapel immer frisch gewaschener Shirts verborgen.
Wer sich mit dieser Konmari Faltmethode beschäftigen möchte, findet auf Youtube unzählige Anleitungen!
Aber ganz wichtig: Sie werden viele Kisten und Körbe benötigen, damit wirklich jedes Teil im Haushalt einen festen Platz bekommt und auch gut wiederzufinden ist.
Neugierig geworden? Dann einfach mal ausprobieren!
Die Aussicht auf ein Zuhause ohne überflüssigen Ballast klingt doch einfach zu verlockend! Häufig geht so ein Aufräumen ja auch einher mit einer mentalen Klarheit und ganz nebenbei bemerkt: ein aufgeräumter Haushalt lässt sich viel leichter putzen und sauber halten 🙂
An einer Stelle sind wir allerdings etwas skeptisch:
Alle Anziehsachen aus dem Haus (zumindest von einer Person!) erstmal an einem Ort anzuhäufen ist ja noch machbar. Aber wenn wir uns vorstellen, aus wirklich allen Räumen den gesamten Kleinkram aus den Schubladen zu holen und auf einen Haufen zu legen… Das ist nicht nur sehr zeitaufwändig und gar nicht so einfach, sondern im Ergebnis auch sehr chaotisch. Hier würden wir dann zum Beispiel die Küche mit all ihrem Kleinkram als ein isoliertes Projekt zusammenfassen.
Außerdem sollte man sich vor der Ausmist-Aktion unbedingt überlegen, was man mit dem ganzen Kram macht?! An wen kann man etwas verschenken, welche Verkaufsbörsen sind sinnvoll, was kommt auf den Müll? Die ein oder andere Familie bekommt sicherlich eine ganze Containerladung voll!
Ebenso schwierig ist die Methode wohl auch mit jüngeren Kindern durchzuführen – die Frage nach dem “Macht es dich glücklich” können (und wollen) sicherlich nicht alle Kinder beantworten.
Aber trotz alledem kann es doch nicht schaden, sich an die erste Kategorie heranzuwagen. Und vielleicht schaffen Sie es ja sogar bis zu den Erinnerungsstücken! Wenn nicht – auch nicht schlimm 🙂
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